FC Amberg

Die machen was an der Vils

FC Amberg trauert um Werner Aichner

In Gedenken an Werner Aichner

Auch wenn er schon länger kürzertreten wollte, sprang er nochmal in die Bresche, als der Verein Hilfe benötigte, und engagierte sich bis zuletzt für seinen FC Amberg. Am Donnerstag verstarb der langjährige Abteilungsleiter.

„Ad multos annos“ – auf viele Jahre angestoßen wurde am 30. Januar 2011, da feierte Werner Aichner seinen 70. Geburtstag. Seinerzeit hatte seine Gattin Christa die Hoffnung ausgesprochen, dass er sich jetzt mehr Zeit nehmen sollte für gemeinsame Urlaube im Wohnwagen in Bad Gastein, seit Jahrzehnten Refugium der Familie. Er sollte künftig seinen Terminkalender im Griff haben – nicht umgekehrt. Einige Jahre waren ihm noch vergönnt, am vergangenen Donnerstag ist Werner Aichner frühmorgens nach schwerer Krankheit verstorben.

Sein Leben war ein stets gewissenhaft ausgeführtes Ehrenamt für den Sport, er stand immer im Spannungsfeld zwischen Verein und Öffentlichkeit, er war hartnäckig, setzte seine Arbeit konsequent durch und hatte mit seiner Beharrlichkeit Erfolg – landauf, landab. Seit 1956 war das so, der TV Amberg war seine sportliche Heimat. Fußballer, Trainer, Kassier, Abteilungsleiter – bis 1996. Dann wohl seine größte sportliche Leistung: Der damalige Bayernligist 1. FC Amberg stellte 1995 seinen Spielbetrieb ein, vom Stadion bis zu den Trikots und Trainern übernahm Werner Aichner den Spielbetrieb mit unglaublichem persönlichen Engagement, 350 Jugendfußballern ermöglichte er den Sport.

Er fing mit dem FC Amberg in der A-Klasse an, führte ihn – immer mit einem Plus in der Vereinsschatulle und schuldenfrei – 2003 in die Landesliga, später in die Bayernliga. Das sei „seine größte Freude gewesen“ ließ er wissen, mittlerweile vielfach anerkannter, kompetenter und geehrter Experte. Zu sagen, wäre Aichner damals nicht gewesen, hätte es den FC Amberg nicht gegeben, ist wahrlich nicht verkehrt. Er wollte es danach etwas langsamer angehen lassen, aber daraus wurde nichts. Er kündigte seinen Rücktritt 2016 an, vollzog ihn dann im Juli 2017 auch. Da hatte der Verein die Wirren der Regionalliga hinter sich, verantwortlich dafür war nicht er. Mit der Vereinspolitik war er auch nicht immer einverstanden.

Im August 2017 verließen die Verantwortlichen quasi über Nacht den Verein, im Mai 2018 fing der FC Amberg in der Bezirksliga an. Zum zweiten Mal war Aichner dann erneut der Retter des FC Amberg: Er sprang nochmals in die Bresche, sein Rat war gefragt und unentbehrlich. Bis zuletzt stand er unten auf der Tartanbahn. Schon gezeichnet von der Krankheit. Seine Frau Christa, seine Töchter Petra und Marion, sein Sohn Christian – sie wussten, wie es um ihn steht.

Der Wortgottesdienst ist am Mittwoch, 18. September, um 14 Uhr in der Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit, anschließend Beerdigung am Dreifaltigkeitsfriedhof.