Jetzt braucht es ein kleines Wunder: 1:1 wie eine Niederlage
„Wunder gibt es immer wieder…“ röhrte einst Katja Ebstein ins Mikrofon, Wunder sind aber auch im Fußball höchst selten. So kann der FC Amberg jetzt nur mehr hoffen auf den direkten Klassenerhalt, langsam aber ist überschaubar, daß es die Relegation sein muß. Gegen Deggendorf sahen die 200 Besucher eine hitzig geführte, zum Schluß des 98 Minuten dauernden Spiels geradezu dramatische Partie Marke Abstiegskampf ohne Sieger – und trotzdem gibt es einen Gewinner. Das 1:1 ist ein wichtiger Sprung, ein Gewinn für Deggendorf, für den FC Amberg eher ernüchternd. So paradox das klingt, Amberg hat den Gegner permanent in die Defensive gedrängt – leider nur nach der Pause. Vorher kam die Wagner-Elf mit der aggressiven, nicht zimperlich geführten Partie der robusten Niederbayern, aber auch eigenem ungenauen Spiel, gar nicht so richtig zu recht, Schiedsrichter Patrick Höfer bekam sein „Pfeiferl“ gar nicht mehr aus dem Mund, beide Teams beharkten sich in einem typischen Abstiegskampf. Bei Amberg wurde oft genug im Mittelfeld zu ungenau gespielt, lange Bälle kamen postwendend zurück, aber richtige Chancen, die gab es weder hier noch dort. Es passt ins Bild: Ein kapitaler Stellungsfehler führte in der 18. Minute zur Führung der Gäste, die den Vorsprung sicher mit in die Kabine nahmen. Danach hieß es „weiter, immer weiter“ , bei den Zuschauern für die jetzt stark spielenden Amberger, voller Engagement, aber halt leider ohne „Knipser“. Turbulenter geht`s nicht mehr: Unmittelbar nach Wiederbeginn rettete Schreiner vor Artemuk, im Gegenzug völlige Verwirrung im DEG-Strafraum: Unter fünf Mann begraben lag im Fünfmeterraum irgendwo der Ball und irgendwer hat ihn dann wegschlagen können. Praktisch im Gegenzug (50) rettete Keeper Schreiner vor Matic, aber dann warf der FC Amberg alles nach vorne, erspielte sich eine deutliche Überlegenheit, gleichwohl musste er in der hektischen Begegnung auf die schnellen Konter aufpassen. Lennard Mueller prüfte (75.) mit einem fulminanten Distanzschuss Torhüter Stegmüller und dann der verdiente Ausgleich. War es vor der Pause quasi der FC selbst, der zum erfolgreichen Torschuss einlud, war es diesmal Torhüter Stegmüller, der den allein aufs Tor zulaufenden Philipp Götz niederstreckte. Der verwandelte per Flachschuss ins linke Eck sicher, es stand 1:1, der höchst engagiert spielende FC Amberg berannte permanent das Gästetor, das 2:1 lag im Bereich des möglichen. Und Philipp Götz zog sich nach Zweikampf eine Schulterverletzung zu, musste ausgewechselt werden. Deggendorf stand bis zum Schluss schwer unter Druck, gegen die nach vorne getriebenen Amberger , wechselte in der Schlussphase dreimal aus, überstand dann auch 98 Minuten, die der Schiedsrichter nachspielen ließ wegen zahlreicher Unterbrechungen (7 gelbe Karten). Gelb-rot für Schmöller (90.) spielte auch keine Rolle mehr, Amberg schaffte den dringend erforderlichen Sieg nicht.
FC Amberg: Tim Schreiner, Heinrich (72. Sperlich), Hack (62. Helleder), Leon Schreiner, Majdic, Kipry (46. Philipp Götz/78. Haller), Richthammer (88. Luttenberger), Mueller, Hammer, Heldmann, Schmien
Tore: 0:1 (18.) 1:1 (71./FE) Philipp Götz
gelb rot (90.) Dominik Schmöller