Eine Stunde hellwach, binnen vier Minuten in Ettmannsdorf alles verspielt
Die personellen Voraussetzungen waren schlecht: Ausfall Paul Götz und Max Witzel, praktisch der komplette Angriff bis auf Alexander Kloos, Mario Schmien fehlte ebenso wie Frank Wagner, Andreas Scheler machte aus der Not eine Tugend, ließ quasi eine Fünferkette angeführt von Regisseur Benjamin Burger, Lennard Mueller, Tobi Götz, Julius Hammer, Leon Schreiner vor Tim Schreiner antreten, davor ackerten Marco Helleder, Noah Majdic, Yannick Haller und Ludwig Richthammer – sie machten ihre Sache hervorragend. Die Mannschaft arbeitete aufmerksam, machte die Räume eng, der haushohe Favorit Ettmannsdorf spielte das für sie (un-)lustige Spiel „Wie find ich den Weg ins Tor?“, besser gesagt, die „Blauen“wußten es nicht. Beweis: Trotz weit mehr Spielanteilen war die Kunst vor dem Strafraum zu Ende, Tim Schreiner hielt das Wenige auf sein Tor sicher, Amberg verstand es andrerseits ganz gut, die so genannten Nadelstiche zu setzen. Ein Schuß neben den Amberger Kasten, mehr war nicht, Majdic Noah mit einem gefährlichen Schuß aus 25 Metern – Amberg hielt den Laden dicht. Eine Stunde lang ging das so, Amberg`s Anhang durfte insgeheim schon auf ein Remis hoffen, der Gastgeber mußte fürchten, daß sich die Serie nicht auf fünf siegreiche Spiele ausdehen läßt. Dann ging`s zur Überraschung ganz schnell: Ein direkter Freistoß aus 17 Metern setzte Stowasser neben der Mauer vorbei ins rechte Eck (Trainer Albert: Das war der Dosenöffner zum Sieg“) zum 1:0 für die Albert-Elf. Das war die 61. Minute, dann passierte folgendes: Anstoss Amberg, Angriff abgefangen, daraus Eckball für Ettmannsdorf, von links aufs „lange Eck“ getreten, Kopfball unbedrängt Bernkopf, es stand 2:0. Das in vier Minuten, Amberg hat sich eine Stunde hingebungsvoller Kampf und souveräne Abwehrarbeit durch zwei Standardsituationen kaputt machen lassen. Das zehrte natürlich an der Psyche, so war es dann nur mehr von statistischer Bedeutung, daß die Hausherren sogar noch zum 3. Tor kamen, da war das Spiel schon fast aus, aber eben nur fast. Amberg hat sich eine Stunde lang heftig gewehrt, der Meinung der gelb-schwarzen Anhänger, reichlich an die Naab nach Schwandorf geeilt, unter den 230 Zuschauern, ein kompletter FC Amberg hätte da was „reißen können“ mag man nicht widersprechen. Freilich: Schwandorf hat gemessen an den Spielanteilen verdient gewonnen, nur wie das zustande kam war für Amberg ein Schock. So kommt`s also jetzt kommendes Wochenende zum letzten Vorrundenspiel daheim gegen den TB Roding und dann zum Rückrundenstart erneut daheim gegen Kareth und zu zwei „Muß-Spielen“, will heißen gewinnen müssen.
FC Amberg: Tim Schreiner, Leon Schreiner, Majdic, Mueller (65. Lichtenfeld), Haller, Richthammer, Burger, Hammer, Tobias Götz, Alexander Kloos, Helleder (88. Wagner)
SV Schwandorf-Ettmannsdorf: Hesl, Müller, Schreyer, Schmidt, Stowasser, Grünauer, Kasem (46. Cesar), Rothut (78. Moliaf), Vollath (5o.) Bernkopf, Sabadus, Böhm
Tore: 1:0 (61.) Stowasser 2:0 (64.) Bernkopf 3:0 (90.) Böhm
Schiedsrichter: Johannes Hamper
Zuschauer: 250