Nichts geht mehr – zweite Winterpause in einer Saison
Mit der schon im April 2020 vom BFV getroffenen Entscheidung, die Saison 19/20 nicht abzubrechen hat der FC Amberg zumindest fünf Punktspiele bestreiten können (und daraus alle 15 Punkte geholt) jetzt aber geht es zum zweiten Mal in der Saison 19/20 in eine Winterpause – ein absolutes Novum. Ambergs Trainer fand übrigens die Maßnahme, die Saison nicht abzubrechen richtig: „Denn sonst wären möglicherweise zwei Spielzeiten kaputt!“. Amberg war nach dem letzten Spiel am 23.11.2019 (3:1 Detag Wernberg) vor der Winterpause Tabellenführer, dann kam im März 2020 der Lockdown. Mitte Mai bis anfangs Juli hat Trainer Karl Heinz Wagner mit seiner Mannschaft zunächst „kontaktlos“ trainiert, am 18. Juli dann mit der Vorbereitung begonnen und dann am 19.9. gegen den SC Luhe Wildenau (3:2) das erste von fünf Spielen gemacht (5:3 gegen FC Wernberg, 3:0 DJK Ensdorf, 2:0 FV Vilseck, 5:3 Detag Wernberg) – jetzt ist wieder Winterpause. Immer noch oder wieder ist Amberg Tabellenführer, in einer völlig verrückten Saison. Und unsere Mannschaft hat das weggesteckt, hat Charakter gezeigt, war auf den Punkt topfit, Wagner: „Sie hat ihr Soll bestens erfüllt“. Über die getroffenen (Zwangs-)maßnahmen im gesamten öffentlichen Bereich kann man diskutieren, lässt Juristen streiten, über die Maßnahmen beim Fußball ohnehin – denn bekanntlich ist die Infektionsgefahr im Freien, in diesem Fall Fußball, gering. Beim FC hatten, Manager Matthias Schmien und sein Team die Hygienemaßnahmen voll im Griff, sie ließen sich im weiten Rund unseres Stadions auch durchführen – es hilft alles nichts. Die Profis dürfen – wenn auch ohne Zuschauer – die Amateure und mit ihnen der Nachwuchs nicht. Ohnehin wäre es mal eine Diskussion wert: Wie hilft eigentlich der mächtige BFV den Vereinen? Die haben keinerlei Einnahmen, müssen aber ihre Gebühren nach wie vor entrichten, als wäre voller Spielbetrieb, ob man da finanziell unter die Arme greifen könnte? Wie auch immer derzeit kann (noch) spielen wer Lust hat , absagen wer gesundheitliche Bedenken hat, der Inzidenzwert bestimmt den Spielbetrieb – und niemand weiß eigentlich exakt, wie es damit weitergehen wird. Fest steht: Der FC Amberg ist in die Winterpause gegangen mit einer so genannten Video-Besprechung, Trainer – Spieler-Manager, der FC hat die Stiefel in die Ecke gelegt. Wie sehen die nächsten Monate aus beim FC? Zunächst ist Pause, dann müssen wir schauen, ob ab Dezember/Januar Hallentraining möglich ist, darunter fällt auch das vereinseigene Fitnesscenter „Balance“ gleich neben dem Stadion. Jeder Spieler soll sich durch Individualsport fit halten, nach dem kalendarischen Fasching (im Februar) soll dann mit dem normalen Training wieder begonnen werden, ehe dann die Saison fortgesetzt wird (mit den beiden Nachholspielen gegen TuS Kastl und SV Schwarzhofen). So sieht zumindest die Planung aus, Stand heute. Die Mannschaft jedenfalls will dann – nach der zweiten Winterpause – wieder fit sein, es winkt der Aufstieg in die Landesliga.