Eklantante Schwächen – das ging voll daneben
Die passende Antwort liefern wollte unsere Mannschaft nach der 1:4 Pleite in Lam, daraus wurde am Ende eine noch schlimmere! Wenn Trainer Andreas Scheler schon mal sprachlos ist, dann muß schon einiges passiert sein – oder auch nichts, es kommt auf den Standpunkt an. Jedenfalls fuhr sein Kollege Früchtl mit einem unerwartet hohen 5:2 Triumph nach Kötzting zurück, der andrerseits schwer auf den Schultern der 250 Besucher lastete. Es kam vieles zusammen, nennenswerten Fußball gab`s vor der Pause durchaus, da ließen sich beide Teams fast keinen Spielraum, Amberg spielte mit kontrollierter Defensive, Kötzting kam immerhin zu zwei Ecken, zu einem Lattentreffer durch Hanninger (28.) Amberg startete erfolgversprechende Konter , hatte seinen Gegner am Zügel. Eine brenzlige Aktion gab`s: Schmien`s Kopfball nach der 1. FC Ecke (33.) rettete Huber auf der Linie, verhinderte das 2. Amberger Tor. Da stand es nämlich bereits 1:0 für Amberg: Mit einem überragenden Angriff von der Mittellinie über 5 Stationen aus kombinierte sich Amberg bis in den Fünfmeterraum, Alexander Kloos erzielte die Amberger Führung, sauber herausgespielt. Kötzting kam durch Hanniger zu einem Lattentreffern (28.) , noch ein paar Minuten zur Halbzeit, das hat gepaßt. Bis dahin, denn dann begann die fast bemitleidenswerte Phase des FC Amberg: Er ließ sich binnen fünf MInuten vor der Paus aus dem 1:0 ein 1:2 verpassen, unfassbar harmlos, aus eigenem Ballbesitz vor der gegnerischen Abwehr, nicht energisch genug eingegriffen , maß ließ die Gegenspieler Aubrecht und Spirek jeweils auf der rechten Seite einfach gewähren, einer verließ sich auf den anderen „ganz billige Tore waren das“ sagte Scheler. Amberg hat sich selbst aus dem Rennen genommen. Zur Halbzeit bestand noch Hoffnung, noch dazu visierte Max Witzel die Latte an (51.) doch spielerische Faden, der war verloren. Spielentscheidend aber war dann die Rote Karte für Tobi Götz wegen Foulspiels und zugleich die Rote Karte für Julius Hammer, der seinen (wohl unpassenden) “ Senf“ zu der umstrittenen Entscheidung dazu gab. Danach lange Diskussionen zwischen beiden Trainern , Schieds- und Linienrichtern, schließlich wurde die Hammer`s Rote Karte in eine Zeitstrafe umgewandelt, Hauptdarsteller waren in dieser Phase die drei Unparteiischen. Was dann folgte war fast zu erahnen: Mit zwei Spielern in Unterzahl bei 30 Grad, das wisssen alle was das bedeutet. Kurioserweise kam Amberg zum Ausgleich: Bei den immer weniger werdenden FC-Angriffen wurde Paul Götz gefoult, Muslimovic verwandelte im 2. Versuch zum 2:2. Damit hätten beide Teams gut leben können , doch taten sich die Kötztinger Überzahl dann leicht, das nicht mehr vorhandene Mittelfeld, die völlig indisponierte Abwehr leicht und locker auseinander zu nehmen: Amberg war groggy, leistete praktisch keinen Widerstand mehr , kassierte in den letzten zehn MInuten noch drei Tore zum 2:5 – ein Debakel. und somit neun Gegentore in den letzten zwei Spielen, das ist bedenklich. Trainer Scheler hat ausdrücklich erklärt, daß der Schiedsrichter – obwohl mit manchmal schwer nachvollziehbaren Entscheidungen – das Spiel nicht verloren hat „das haben wir uns schon selbst zuzuschreiben, wir haben die Führung vergeben, kurz vor der Pause, binnen fünf Minuten, das darf nicht passieren“. Wird wohl so sein, unsere Mannschaft schon selbst verloren, durch zwei Aussetzer binnen weniger Minuten kurz vor der Pause und dann in der zweiten Hälfte , in Unterzahl und ohne Gegenwehr. Nur am Rande: 2:5 verloren wir peinlicherweise heute gegen Kötzting, das ist eine Wiederholung der Pleite aus dem Jahr 1923, als Amberg letztmals gegen Kötzting gespielt hat.
FC Amberg: T. Schreiner, Schmien, Majdic, P. Götz (89. Schäfler), Muslimovic, Witzel, Richthammer (70. Lichtenfeld), Hammer, Burger (63. L. Schreiner), T. Götz, Kloos (79. Hofmann)
Tore: 1:0 (25.) Kloos, 1:1 (42.) Aubrecht 1:2 (46.) Spirek 2:2 (75./FE) Muslimovic, 2:3 (80.) Aubrecht 2:4 (85.) Mühlbauer, 2:5 (91.) Drexler
Rote Karte: (55.) Tobias Götz (Foulspiel)
Zeitstrafe: (55.) Julius Hammer
Schiedsrichter: Patrick Höfer