Amberg düpiert Kareth
Die Premiere 24/25 war ein deutlicher Beleg dafür, daß die Vorbereitungswochen nur bedingt zur Standortbestimmung taugen. Denn Amberg zeigte zum Liga – Einstand beim favorisierten TSV Kareth, immerhin Vorjahresfünfter, eine disziplinierte Leistung, die dann zu jenem Ergebnis führte, das man gemeinhin als Überraschung bezeichnen darf. Ein Sonderlob für unsere Elf, der in den ersten 20 Minuten erwartungsgemäß die geballte Macht des Gastgebers entgegen rollte.
Bei drückender Schwüle leistete Ambergs Deckung, allen voran Torhüter Tim Schreiner, mit Mario Schmien, Yannick Haller, Julius Hammer, Tobias Götz vorzügliche Arbeit. Im Grunde ließ Coach Andreas Scheler mit einer verstärkten Deckung spielen, allein Max Witzel und Pascal Schäfler sollten vorne für Gefahr sorgen, im Mittelfeld ackerten Noah Majdic, Ludwig Richthammer Alexander Kloos, und Frank Wagner, stemmten sich gegen die Karether, die aber auch insgesamt siebenmal ins Abseits liefen.
Amberg hatte mit Kenan Muslimovic und Benjamin Burger zwei Akteure zu ersetzen, aber seine taktisch gut eingestellte Mannschaft tat exakt das, was Scheler gefordert hatte: „Es geht nur übers Kollektiv“. Schon nach sieben Minuten hatte Keeper Tim Schreiner alles zu riskieren, in der 14. Minute verhinderte per Fußabwehr die Karether Führung, immer gefährlich war die rechte Seite der Karether.
Nach einer halben Stunde kam Amberg besser ins Spiel, Andreas Scheler beorderte Schäfler von der rechten Seite nach links, Kloos ging nach rechts, dann kam die Trinkpause nach 25 Minute und dann Schock für Kareth: Die 250 Besucher, darunter gut die Hälfte aus Amberg, erlebten einen mustergültigen Angriff initiert von Yannick Haller über Alexander Kroos und Max Witzel, den der zum 1:0 für Amberg verwertete. Perplex der Gastgeber, Amberg `s unermüdlicher Kampfgeist wurde belohnt.
Diesen Pausenstand hatte niemand erwartet, Amberg hatte gegen die weiter anrennenden Gastgeber den Dreh raus, in der 52. Minute holte Keeper Sebastian Peter einen Freistoß von Max Witzel aus 16 Metern aus dem Dreieck zur 1. Amberger Ecke. Die kam in den Fünfmeterraum wurde per Kopf verlängert zu Kapitän Mario Schmien, der per Kopf das 2:0 erzielte. Und die Begegnung damit nach 53 Minuten endgültig in eine völlig andere Richtung als von Kareth erwartet, lenkte. Amberg war obenauf.
Kareth riskierte alles, wechselte viermal aus, versuchte es mit der vielzitierten Brechstange, es reichte allerdings nur zum Gegentor durch Kopfball Peter Hofbauer trotz vermehrter Anstrengungen, den Fehlstart noch zu verhindern. Ambergs Trainer wusste, dass es Entlastung für die Defensive geben mußte, hatte den Mut, den erst 17jährigen Philipp Kölbl einzusetzen, der vorne mit Max Witzel für Gefahr sorgte. Pascal Schäffler sah die erste gelbe Karte auf Amberger Seite, beim TSV Kareth kassierte Keeper Sebastian Peter die gelbe Karte für ein Foulspiel kurz vor dem Ende im Anstoßkreis (!) – Kareth hat alles probiert. Und Amberg hat dank einer kämpferischen Glanzleistung einen Top-Einstand in die neue Umgebung feiern können – und ein Sonderlob verdient.
Auch und in erster Linie vom Trainer: „brutal gut“ sei die Leistung seiner Elf kämpferisch gewesen, freute sich Scheler, wobei er explizit die Defensive als Schlüssel zum Erfolg einstufte.
FC Amberg: Tim Schreiner, Mario Schmien, Noah Majdic, Yannick Haller, Max Witzel (91. Marco Helleder) Ludwig Richthammer, Pascal Schäfler (64. Kölbl), Julius Hammer, Tobias Götz, Frank Wagner, Alexander Kloos (75. Leon Schreiner)
Tore: 0:1 (41.) Max Witzel 0:2 (52.) Mario Schmien 1:2 (68.) Peter Hofbauer
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Jakob Putz (Perlesreuth)